„Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen.“ (Galileo Galilei: Astronom und Selbstdenker. 1564 – 1642).
Ganymed, Callisto, Yo und Europa! Diese Namen aus der antiken Mythologie sind leicht zu ergoogeln. Im siebzehnten Jahrhundert entdeckte das Multigenie Galilei mit einem lichtschwachen und kurz zuvor entwickelten Linsenrohr vier auffällige Monde des Riesenplaneten Jupiter; eben die vier obengenannten Himmelskörper. Diese Entdeckung der um Jupiter laufenden Monde stand im Gegensatz zu bisherigen Vorstellungen, wonach sich alles um die Erde zu drehen hatte. Galileo legte mit das Fundament für die moderne Astronomie und die optischen Wunderwerke der Neuzeit.
Wie heißt es beim Dramatiker Friedrich Dürrenmatt: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“!
Astronomische Themen beschäftigen mich seit Jugendjahren. Ich bin einer der Gründerväter der Allgäuer Sternwarte und versuche meine Gedanken über den mir zugänglichen Kosmos in dem Satz zu bündeln: „In der Jugend weit hinausblicken und im Alter weit hinausdenken“.
Ich erinnere mich an das großartige Buch von Heinz Haber: „Am Anfang war der Wasserstoff“. Auch mir brachte die Astronomie; vor allem auch die Astronomie der Frühzeit (Altamira/Lascaux) mit der Faszination für erste „Höhenwege der Menschheit“ von Anfang an viel Stoff zum Sinnieren, aber auch zum Fabulieren.
Letzteres gerann einst in meinem Satz:“ Manche glauben, die Welt hätte sich seit dem Urknall (wohl ein stummer Knall, denn noch gab es keine schallwellenleitende Atmosphäre) viel genialer entwickelt, wenn sie von der Schöpfungsmacht vom ersten Moment an, bei Planung und Durchführung eingebunden gewesen wären“. Oh, je?
Dazu passt, dass das All in sich gekrümmt sein soll. Aber ist der Kosmos für uns „Riesenwichtigmännchen“ nicht in erster Linie ein unvorstellbar großes, gekrümmtes Fragezeichen? Ja, ja, die Grenzen der Erkenntnis im Grenzenlosen. Viele Zeitgenossen sehen sich desungeachtet als die vielzitierte „Krönung der Schöpfung“. Sie erwarten sich als „All-Teilhaberdividende“ vom Universum Sonderkonditionen und Sonderbehandlungen in grundsätzlichen Sinnfragen der Existenz. Herunterdimmen könnte man diese „Schöpfungskronenträger“ durch einen, natürlich fiktiven, aus einer außerirdischen „Alienkolonie“ abgefangenen „Hyperquantentelepathiefunkspruch“.
Er könnte lauten: „Was sollen wir mit diesem boshaften irdischen Kindergarten? Wir verschieben die geplante Erdlandung auf das Jahr 2066!“